Haupt­sach xund!

Die Gesundheit ist ein wichtiges Gut. Es ist herrlich, schmerzfrei, leichtfüssig und glücklich durchs Leben zu gehen. Viele Leute sagen beim Verabschieden: "Gsund bliibe!" Sie haben zwar meistens keine Ahnung, ob der sich entfernende Gesprächspartner gesund ist. Vielleicht ist er ja schwer krank, ohne dass man es merkt. Aber das ist nicht so wichtig. Es geht ja nicht primär um den andern, sondern um sich selbst und sein eigenes Bekenntnis zur Gesundheit.

Viele sagen auch "Hauptsach gsund!" Solche Menschen geben zu erkennen, was ihnen im Leben wirklich wichtig ist. Nicht, dass sie etwas gegen Liebe, Geld, Konsum und Erfolg hätten. Natürlich nicht! Sie lassen lediglich durchblicken, welcher Wert ihnen offenbar am meisten gilt. 

Würde man nachfragen, ob denn nicht auch kranke und sterbende Menschen glücklich und zufrieden sein könnten, fiele die Antwort differenzierter aus. Ja, das gehe schon ... und es gebe auch gute Beispiele dafür, dass solches möglich sei. Dennoch: "Holz aalange! Es mag andere treffen. An mir aber soll jede Krankheit vorübergehen!!" Über den Sensenmann wird da lieber nicht gesprochen. Tabu.

Das Ende der Selbstverantwortung

Die Fixierung auf die Gesundheit ist ein Archetyp der Menschheit. Diese falsche Zielsetzung hat die meisten Menschen fest im Griff. Darum ist das Gesundheitswesen zum unersättlichen Monster geworden: 

  • Monatlich flattern uns die horrend teuren Krankenkassen-Rechnungen ins Haus.

  • Gegen die endlosen Kostensteigerungen im Gesundheitswesen ist kein Kraut gewachsen!

  • Viele Schweizerinnen und Schweizer überweisen den "kranken Kassen" viel mehr Geld als dem Steueramt.

  • Pharma-Unternehmen sind wegen der Massenfixierung auf die Gesundheit so extrem lukrativ und einflussreich geworden. Aktionäre können sich in Sicherheit wiegen. Die Angst vor Krankheit und Tod treibt die Massen jederzeit in Arztpraxen, Apotheken und Spitäler. 

Die weiterherum verbreitete Staatsmedizin verschlimmert das Problem laufend. Früher durften die Menschen noch selber darüber entscheiden, wie sie das Geld für ihre persönliche Gesundheit investieren. Sie hatten die Wahl, gesund zu leben und dafür Geld auf die Seite zu legen für den Krankheitsfall. 

Selbstverantwortliche Menschen mit einem passablen Einkommen hatten darum viel Geld für andere Dinge im Leben. Sie wurden damals nicht gezwungen, die Einkünfte eines Heers von Ärzten, Versicherungs-Managern, Apothekern, Pharma-Aktionären und massenhaft Spital-Angestellten zu bezahlen. 

Der Schritt zum Versicherungszwang  

Die freiwillige Krankenversicherung existierte in der Schweiz bis 1996. Dann ging man über zum staatlichen Zwang. Längst hatte sich nämlich die fast unlösbare Frage gestellt, was mit schwer Erkrankten und Verunfallten zu geschehen hat, die nicht versichert sind und die kein Geld haben, um ihre Behandlung selber zu bezahlen. Welche Leistungen sollten für solche Personen auf Kosten der Allgemeinheit erbracht werden? Und wo war die Grenze der Kostenübernahme, sodass insolventen Mitmenschen die medizinische Hilfe auch mal verweigert werden durfte? 

Diese Frage, in welchem Fall jemandem "aus Kostengründen medizinische Hilfe verweigert werden darf", löste bei den vielen Gutmenschen Irritation, ja sogar Entsetzen aus. "Man kann doch Kranke nicht einfach sterben lassen, weil sie kein Geld für eine OP oder ein teures Medikament haben. Das ist ungerecht!" wurde da moniert. "Jeder hat das Recht, am Leben zu bleiben! Koste es, was es wolle!"  (Würden diese Leute nur im Bereich "Lebensrecht der ungeborenen Kinder" auch so agrumentieren!!)

Sterben & Tod sind in den postmodernen westlichen Gesellschaften ein Tabu. Darüber wird kaum öffentlich gesprochen. Auch die allermeisten führenden Politiker sind in der Kultur des Sterbens nicht bewandert. Darum blieb der Politik letztlich nichts anderes übrig, als dem Volk nach dem Mund zu reden. Jede/r musste auf Kosten von irgendwem möglichst um jeden Preis am Leben gehalten werden. 

In einem staatlichen System, das wenige Arme und Kranke hat, mag das noch einigermassen funktionieren. Doch war die Schweiz nach 1968 in den Strudel neomarxistischer Staatsgestaltung geraten. Dies veränderte die Gesellschaft grundlegend. Immer mehr Menschen gingen dazu über, auf Kosten des Staates zu leben. Arbeitsscheue, Querulanten, Wehleidige, "Künstler" und Anarchisten flüchteten in Massen aus Arbeitsverhältnissen, die ihnen Unterordnung, Leistung, Disziplin und Ausdauer abverlangten. Es wurde Mode, "Frührentner" zu werden. Immer mehr Jugendliche bezogen schon nach der Oberstufe eine Rente. Andere, nachdem der Arbeitsmarkt sie als untragbar eliminiert hatte. So wurde der Staat für eine wachsende Schar zum Versorger von der Wiege bis zur Bahre. 

Das hatte mitunter auch drastische Auswirkungen für das Gesundheitswesen. Wer meinte, die gut dotierten Sozialleistungen würden von den "Staatskindern" verantwortlich verwendet, der sah sich bald getäuscht. Bei vielen rollte der Rubel nämlich primär für den persönlichen Konsum. Rechnungen für den Arzt, die Krankenversicherung oder das Steueramt konnte man getrost in den Papierkorb schmeissen. Mehr als konkurs gehen konnten die Hohlhändigen ja nicht. Und dies beeinflusste die Höhe der monatlichen Rente in keinem Masse. 

Laufend neue kostenintensive Angebote

Doch nicht nur die mangelhafte Zahlungsmoral führte zu roten Zahlen im Schweizer Gesundheitswesen. Der medizinische Fortschritt brachte laufend teure Produkte auf den Markt, was die Kosten ohne Ende erhöhte. Die Schere öffnete sich immer weiter. 1996 sah die Schweizer Politik wie erwähnt keine andere Lösung, als die Einnahmenseite im Gesundheitswesen durch ein Krankenkassen-Obligatorium zu stützen (KVG). 

Natürlich kann diese halbstaatliche Zwangsmedizin die Kostenexplosion in keinem Masse verhindern. Wie sollte sie auch? Noch immer gibt es stets neue, teurere Operationen und Therapien. Die medizinische Angebotspalette wird ständig erweitert. Die überzeichnete Anspruchshaltung der breiten Masse ist wie immer quicklebendig. Die Zahlungsmoral der Hohlhändigen bleibt mangelhaft. Dies obwohl der Staat mit der Individuellen Prämien-Verbilligung (IPV) ein Instrument der Umverteilung im Bereich der Krankenkassen eingeführt hat. Reiche werden noch mehr geschröpft, damit Ärmere nicht von den Prämienrechnungen erschlagen werden. 

In den letzten Jahren kommt erschwerend dazu, dass die Bevölkerung immer kränker wird. Vor allem die psychische Gesundheit der Mitmenschen hat sich extrem verschlechtert. Psychiater, Therapeuten, Ambulatorien und Kliniken werden überrannt. Eine zunehmend verweichlichte Gesellschaft, die sich ans Leben klammert, ist immer weniger gewappnet für den existenziellen Lebenskampf. Im Schlepptau der Ängste folgen dann physiologische Krankheiten en masse. Kostentreiber von jeder Seite!

Das sich laufend verteuernde Gesundheitssystem selbst bleibt jederzeit unangetastet. Es ist eine "Heilige Kuh". Zelebriert wurde der Götzendienst gerade in Coronazeiten überaus deutlich. "Jeder Corona-Tote ist einer zu viel¨" hiess es da von höchster Stelle in Bern. Selbst für uralte Vorerkrankte gab es keinen passenden Zeitpunkt, das Zeitliche zu segnen. Politik, BAG, Mainstream-Medien und Zeitgeist huldigten willigst den Geboten der WHO und der Impflobby. Milliarden wurden verpulvert für das Verabreichen einer hochriskanten, oft schädigenden mRNA-Brühe. Hunderte von Millionen werden inzwischen zum Fenster rausgeworfen, weil abgelaufene Impfstoffe wieder zerstört werden müssen. Fatale Fehlleistungen! 

Doch eine verängstigte Volksmehrheit, welche an der Gesundheit klebt, hat die Corona-Politik der Landesregierung in zwei Referendumsabstimmungen beglaubigt. "Hauptsach xund!" Das dritte Referendum gegen das Corona-Gesetz stockt. Der Widerstand erlahmt. Ärzte, Versicherungs-Manager, Apotheker und Pharma-Aktionäre können sich die Finger lecken. Sie müssen sich um stets sprudelnde und teilweise explodierende Einnahmen keine Sorgen machen. Der lebensfeindliche Tanz um die "Goldene Kuh" geht in die nächste Runde. 

Wie kann das Gesundheitswesen gesunden?

Am Obligatorium der Krankenkassen ist kaum mehr zu rütteln. Zu viele Faktoren haben die Einführung des leidigen Versicherungszwangs nötig gemacht. Fatal ist es, dass die Politik seit 25 Jahren keine effizienten Massnahmen getroffen hat, um die endlosen Kostensteigerungen in den Griff zu bekommen. Ganz im Gegenteil. Die politische Führung ist Teil des Problems. Sie forciert die Kostensteigerungen, weil sie selbst den Dogmen einer totalitären Gesundheits-Religion unterworfen ist. 

Soll das Gesundheitswesen wieder gesunden, ist es unumgänglich, 

  1. ... den öffentlichen Diskurs zu den Themen Krankheit und Tod neu zu gestalten. Eine Gesellschaft, die das Sterben verlernt, verliert im selben Mass die Fähigkeit zum Leben. Eine gedeihliche Gesundheitspolitik benötigt wieder eine griffige Definition, wann für eine kranke oder verunfallte Person der passende Moment zum Sterben gekommen ist. Der Bundesrat und die Kirchen sollten in diesem Bereich endlich ihre Hausaufgaben machen! 
  2. ... der Selbstverantwortung der Versicherten wieder mehr Gewicht zu geben. Gesunde Personen mit der höchsten Franchise-Stufe werden zu Unrecht gezwungen, die exzessiven Kosten des Gesamtsystems überproportional mitzutragen. Die Einführung eines Bonus-Systems ist längst überfällig. Wie es bei der Auto-Haftpflicht-Versicherung gebräuchlich ist, so sollten auch bei den Krankenkassen Prämienreduktionen eingeführt werden für Personen, die sorgsam mit ihrer Gesundheit umgehen. 
  3. ... den Versicherten mit Patienten-Verfügungen substanzielle Prämienreduktionen zu gewähren. Wer sich verpflichtet, auf teure medizinische Massnahmen zu verzichten, soll weniger bezahlen. Die Liste der medizinischen Massnahmen, welche in der Patienten-Verfügung ausgeschlossen werden, kann auf individuellen Wunsch der Versicherten noch stark ausgebaut werden.  
  4. ... Leistungs-Kataloge mit markant verschlankten medizinischen Angeboten in der Grundversicherung sind zwingend nötig. Luxus-Medizin, Schönheits-Operationen, Geschlechtsumwandlungen, endlose und vergebliche Seelen-Klempnerei und hundert andere "Nice to have" gehören in Zusatzversicherungen mit erhöhtem Selbstbehalt und deutlich höheren Prämien.
  5. ... dass der Bundesrat aufhört, sich übermässig den Ansprüchen der Pharma- und Medizin-Lobbys zu beugen. 

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